Senioren-Hallen-Landesmeisterschaft 2020 in Altenstadt


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15.03.20

Chronologie eines Abenteuers:
Senioren-Hallen-Landesmeisterschaften 2020





Eine Tennis-Landesmeisterschaft ist für einen Tennisspieler ja keine so ungewöhnliche Veranstaltung.
Für mich war 2020 aber trotzdem in zweierlei Hinsicht eine neuartige Erfahrung:
  1. Ich habe mich sowohl für den Doppel- als auch erstmalig für den Einzelbewerb angemeldet und
  2. Ich bin im Doppel mit einem neuen Partner angetreten


Aber alles der Reihe nach.

Das Turnier war vom 29. Februar bis zum 8. März 2020 auf der Anlage des TC Altenstadt anberaumt.

Nach der Nennung kommen zuerst ein paar Tage der Wartezeit mit der Auslosung.
Im Doppel ist der Turnier-Raster dann gleich übersichtlich und klar, im Einzel heißt es hingegen sich zuerst in einer Gruppe mit 3 Spielern Jeder-gegen-Jeden ('Round-Robin') durchzusetzen.
Mal schauen, was sich da ausgeht. Schwer abschätzbar, weil es durchwegs mir unbekannte Spieler sind.


Samstag, 29.02. - 13:30 Uhr

Es ist soweit: der Auftakt zur Landesmeisterschaft erfolgt um 13:30 Uhr.
Und zwar mit der Doppelpartie gegen Van Velzen / Boso, die für uns mit 6:0 6:4 stets in sicheren Bahnen verläuft.





Sonntag, 01.03. - 15:00 Uhr

Gleich am Sonntag geht es mit der zweiten Doppelpartie gegen Visintainer / Matt weiter.
Wir sind schon etwas besser eingespielt und mit der nötigen Übersicht gelingt ein überzeugender, keineswegs aber einfacher 6:2 6:4 Sieg gegen eines der renommierteren Doppelpaare des Landes.

Weil wir gleich zum Auftakt zweimal gespielt haben, scheint die nächste Partie noch in weiter Ferne.
Andereseits steht bereits fest: wir sind im Finale!







vlnr: Peter Troy, Kurt Bitriol, Peter Matt, Dieter Visintainer



Montag, 02.03. - 20:30 Uhr

Jetzt ist Single-Time.
Der Auftakt in die beiden Gruppen-Spiele der "Herren 60" erfolgte gegen einen Gegner, gegen den ich noch nie gespielt habe, vor dem ich aber gewarnt wurde. Viktor Lapkalo gibt aber wegen Verletzung auf, weshalb die Partie mit dem aktuellen Spielstand von 4:1 ret. zu meinen Gunsten gewertet wird.


Mittwoch, 04.03. - 19:00 Uhr

Mit Gerd Gfrerer wartet nach dem gestrigen (dringend benötigten!) Ruhetag der nächste Gegner in der Gruppenphase. Ein Sieg würde den sicheren Einzug in den Hauptbewerb ermöglichen.
Und das gelingt mir auch: mit einem 6:1 6:4 sichere ich mir den ersten Gruppenplatz.



Aber wer wird der nächste Gegner im Single-Hauptraster sein?


Donnerstag, 05.03.

Spannung liegt in der Luft.
Längst sind die kleinen Wehwehchen, Verhärtungen und der Muskelkater spürbar, werden aber verdrängt.
Das Adrenalin hat das Kommando übernommen.

Und dann ist sie da, die Auslosung und die Spielansetzung!




Freitag, 06.03. - 16:00 Uhr

Mit Peter Postl stellt sich mir eine bekannte sportliche Größe des Vorarlberger Tennis in den Weg. Routiniert, technisch versiert und körperlich ohne Manko wird das eine Monster-Aufgabe. Also heißt es, fokussiert bleiben und schauen, ob sich im Spiel vielleicht kleine Chancen ergeben.

Und dann kommt alles ganz anders: es gelingt ein sensationeller Blitzstart und die Partie scheint bei 6:2 und 5:2 ein ganz eindeutiges Ende zu nehmen. Aber auch jetzt kommt es - leider! - auch ganz anders: der 2. Satz dreht sich noch in ein 5:7! Und das folgende Champions-Tiebreak ist bis zum letzten Ball umkämpft und völlig offen. Letztendlich gelingt der denkbar knappe Sieg - sinnbildlich für die Ausgeglichenheit! - im Tiebrak auch erst in der Verlängerung ...





Es ist immer wieder schade, dass es im Tennis kein Unentschieden gibt. Aber vielleicht liegt auch darin das Besondere dieses Sports ... ?

Wie auch immer: die beiden Cracks friedlich und abgekämpft nebeneinander.

 



Samstag, 07.03. - 19:30 Uhr

  Die nächste Night-Session.

Im Halbfinale um 19:30 Uhr geht es gegen die TC Altenstadt-Legende Kurt Gau.

Körperlich spürt man nur noch wenig.
Es ist gut, dass keine Zeit zum Nachdenken bleibt. Mittlerweile haben sich Körper und Geist an das (fast) tägliche Spiel gewöhnt.

Und wieder ein ähnliches Bild: ein überragender erster Satz mit 6:1. Aber auch das Drama wiederholt sich: der Einbruch im zweiten Satz mit 1:6. Es geht also wiederum in die Tiebrak-Entscheidung. Und auch diesmal halten die Nerven: der Sieg ist mit 10:8 fast ebenso knapp wie in der Runde zuvor.

Aber hey, was für eine Erleichterung:
Ich stehe im Finale Herren 60 Einzel!






Sonntag, 08.03. - 10:30 Uhr

Heute ist der letzte Tag des Turniers, der Finaltag.
Und für mich stehen noch immer zwei(!) Partien auf dem Programm.
Das fühlt sich ziemlich unwirklich an. Aber es ist einfach damit umzugehen.

Realistischerweise gibt es im Einzel auf Grund des Klassenunterschieds zum Gegner nichts zu holen.
Also heißt es "Kräfte sparen".

Um 10:30 ist die Partie gegen Zoran Davidovic angesetzt, die mit 6:1 6:1 schnell und klar an den Favoriten aus Altenstadt geht. Schöne Ballwechsel, ein respektvoller Umgang und danach ein gemütlicher Umtrunk runden dieses Finalspiel ab.




Vizelandesmeister Herren 60

 



Ich habe viel zu lange mit Zoran geplaudert.
Mittlerweile ist es 13:00 Uhr vorbei.
Jetzt bleibt nur noch eine kurze Pause.
Zum Heimfahren, duschen, umziehen, neu konzentrieren.
Einstimmen für das Doppelfinale.

Treffpunkt mit Kurt auf dem Parkplatz des TCD.
Ein letztes Mal über die Autobahn von Dornbirn nach Altenstadt.
Um 16:30 Uhr ist das Spiel angesetzt.
Es gibt eine Verzögerung.
Einer der beiden Gegner spielt noch im Einzel.
Warten.
Nach über 1 Stunde Verspätung kann es dann losgehen.
Es hat Publikum, Freunde und eine erwartungsvolle Stimmung in der Halle.
Man bekommt das alles schon sehr gut mit. Und doch ist alles rundherum gedämpft, wie durch einen Vorhang hindurch.

Die Partie beginnt holprig. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit an die Lichtverhältnisse, Ballsprung und den Spielrhythmus läuft es aber prima. Der erste Satz geht nach dem anfänglichem 0:2 mit 6:4 an uns. Und auch im zweiten Satz liegen wir klar vorne, lassen die Gegner ungewollt nochmals Hoffnung schöpfen. Mit einem konzentrierten Endspurt können wir das Match mit 6:4 6:4 gewinnen und damit den Landesmeistertitel im "Herren 55 Doppel" feiern!





Landesmeister Herren 55 Doppel

 



Und jetzt: feiern - genießen - Spaß haben ...

 


 




 






Übrigens - es hat 4 Tage gedauert, bis sich die Müdigkeit endgültig verflüchtigt hat.
Neben der körperlichen Anstrengung kriecht die psychische Ermattung ja erst nach dem Turnierende in den Körper.
Aber irgendwann ist dann beides verarbeitet und vorbei.
Was sicher noch länger anhalten wird ist die Erinnerung an eine intensive und schöne Sportwoche!

Danke & bis bald mal wieder, Peter



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